Bilanz der Flüchtlingssituation aus der Sicht der Bürger

Untersuchungen auf Bundesebene belegen, dass die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Flüchtlingswelle auf gänzlich andere Reaktionen trifft als die Flüchtlingswelle 2015. Damals war die Mehrheit der Bevölkerung außerordentlich besorgt, auch wenn das ehrenamtliche Engagement 2015 beeindruckend war. Aktuell hält sich die Beunruhigung der Bevölkerung über die neue Flüchtlingswelle in Grenzen. Das gilt auch für Baden-Württemberg, das in diesem Jahr die beachtliche Zahl von rund 153.000 Geflüchteten aufgenommen hat, davon 131.000 aus der Ukraine.

Die Bilanz der baden-württembergischen Bevölkerung, wie sich diese Fluchtwelle bei ihnen vor Ort auswirkt, fällt jedoch sehr differenziert aus: Jeder Dritte zieht die Bilanz, dass in der näheren Region viele Flüchtlinge untergebracht worden sind, gut jeder Dritte hat jedoch den Eindruck, dass es nur wenige sind, weitere 7 Prozent sind überzeugt, dass in ihrer Region so gut wie keine Flüchtlinge angekommen sind. Bemerkenswert ist jedoch auch der hohe Anteil, der sich kein Urteil zutraut: 25 Prozent der Bevölkerung trauen sich kein Urteil zu, ob in letzter Zeit in ihrer Region viele Flüchtlinge untergebracht wurden.